Hilfe für Kommunen beim Wärmeplan - Kommunale Entwicklungsbeiräte
In Deutschland müssen Städte mit bis zu 100.000 Einwohner:innen bis Mitte 2028 einen Wärmeplan verabschieden. Häufig treten dabei Konflikte auf, die Zeit und Geld kosten. Abhilfe kann ein kommunaler Entwicklungsbeirat schaffen, der alle Beteiligten an einen Tisch bringt. Ein Pilotprojekt der Berlin Governance Platform lädt vier Kommunen ein, den Weg zum Wärmeplan gemeinsam zu gehen. Bewerbungen sind bis zum 14. Dezember 2025 möglich.
Beim Wärmeplan kann es heiß hergehen
Ein Wärmeplan stellt Kommunen vor große technische, politische und soziale Fragen: Wie bleibt Heizen für alle bezahlbar? Sind die Technologien nachhaltig? Wie wirken sich Investitionen auf unterschiedliche Stadtteile aus? Wie werden verschiedene Interessen gegeneinander abgewogen? Klar ist, dass der Wandel Kosten mit sich bringt – für alle. Umso wichtiger ist es, von Beginn an möglichst viele Akteur:innen an dem Prozess zu beteiligen. Denn wenn Dialog und Beteiligung ausbleiben, fehlt es vielerorts an Vertrauen, Verständnis und Kooperation zur Umsetzung des Wärmeplans. Unmut in der Bevölkerung und juristische Auseinandersetzungen um Trassenführungen oder Anschlusszwänge verzögern Prozesse, steigern die Kosten und sorgen für Frust auf allen Seiten.
Ein Kommunaler Entwicklungsbeirat kann solchen Entwicklungen vorbeugen. Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kommen dabei zusammen, um Ideen und Interessen auszutauschen, Konflikte zu verhandeln und so zu tragfähigen Lösungen zu kommen. Am Ende entsteht ein Wärmeplan, der im besten Falle von allen Beteiligten mitgetragen wird.
Nebeneffekt: Demokratischer Aufschwung
Erfahrungen gibt es bereits, beispielsweise in Niesky in der Oberlausitz. „Für uns war ein großer Mehrgewinn, dass ganz viele durch den kommunalen Entwicklungsbeirat angeregt wurden, sich politisch mehr zu engagieren“, berichtet Kathrin Uhlemann, Oberbürgermeisterin der Stadt. „Jenseits des fachlichen Inputs gibt es einen wirklichen demokratischen Aufschwung.“
Die Berlin Governance Platform bietet vier Kommunen mit einem Pilotprojekt ihre Unterstützung auf dem Weg zum Wärmeplan an. Bewerben können sich Interessierte noch bis zum 14.12.2025. Die Beratung dauert 12 Monate, die Kosten werden zu einem großen Teil von der Michael Otto Foundation for Sustainability und der Mercator Stiftung übernommen.
Mehr Informationen finden Sie hier:
Open Call 2026: Pilotkommunen für eine partizipative Wärmeplanung
Foto: © Aneta Szcześniewicz, Stadt Frankfurt (Oder)